Aus Unfällen lernen

Unterschätzte Gefahr: So verhindern Sie Verätzungen durch Baustoffe

Bei Baustellenunfällen denken viele zuerst an Absturzereignisse, Verletzungen durch herabfallende Materialien oder Maschinenunfälle. Viele unterschätzen jedoch zu Unrecht die Gefährdungen von Verätzungen durch Kalk, Mörtel und andere pulverförmige Baustoffe. Das belegt eine Auswertung des Bundesinstituts für Risikobewertung von 592 Unfällen mit Baustoffen.
Rafael de la Roza

Rafael de la Rosa

29.01.2025 · 1 Min Lesezeit

Die Analyse zeigt, dass speziell bei diesen 5 Arbeitssituationen besondere Vorsicht am Platz gilt:

  • Überkopfarbeiten und Baupulverstaubverwehungen waren die Hauptursache für Augenverletzungen.

  • Auch bei Abriss- und Stemmarbeiten sind die Augen durch Fremdkörperflug besonders gefährdet.

  • In 85 Fällen kam es beim Flüssigkalken von Wänden zu Verätzungen von Haut und/oder Augen.

  • 60 weitere Augenverletzungen ereigneten sich beim Mischen und Anrühren von Beton und Mörtel sowie beim Abladen und Umfüllen pulverförmiger Baustoffe.

  • Arbeiten mit Beton, Estrich oder Mörtel bei gleichzeitiger Durchfeuchtung von Kleidung und Schuhen (z. B. Knien in feuchtem Estrich) waren ebenfalls eine Hauptursache für zum Teil schwere Hautverätzungen.

Bei Letzterem kommt erschwerend hinzu, dass der Arbeiter im Eifer des Gefechts oft gar nicht bemerkt, dass das Hemd beim Schleppen von Zementsäcken oder die Hose beim Knien im Estrich durchnässt ist. Er arbeitet unbekümmert weiter und erst später treten die Schäden zutage.

Typisch für Hautverätzungen ist, dass erst nach einer Latenzzeit von mehreren Stunden oder sogar Tagen eine reaktive Entzündung auftritt.

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