Schwerpunktthema

Hieb- und stichfest: So wählen Sie Stech- und Schnittschutzausrüstungen in 3 Schritten aus

Unfälle wie der folgende geschehen in Schlachthöfen und in der Fleischerei an der Ecke täglich: Der Fleischergeselle Daniel M. ist mit Ausbeinarbeiten beschäftigt. Zum Durchtrennen einer Sehne zieht er das spitze Messer gegen den Körper zu sich hin. Dabei rutscht es ab und dringt in seinen rechten Oberschenkel ein. Die Folgen: eine tiefe, bis auf den Knochen gehende Stichwunde und 4 Wochen Arbeitsunfähigkeit. Die vorhandene Stechschutzschürze hatte der Verunglückte nicht getragen.
Rafael de la Roza

Rafael de la Rosa

17.10.2024 · 6 Min Lesezeit

Allein in der Fleischwirtschaft erleidet im Schnitt jeder elfte Beschäftigte einen Arbeitsunfall pro Jahr, jeder dritte dieser Unfälle geschieht beim Arbeiten mit Handmessern. Gefährdungen durch Schnitt- oder Stichverletzungen sind jedoch nicht an bestimmte Branchen gebunden. Sie können auch bei vielen anderen Tätigkeiten auftreten, etwa bei Arbeiten mit scharfkantigen Werkstücken wie Blechen oder Gussteilen, beim Verlegen von Böden, beim Sortieren von Wertstoffen aus Glas, Holz oder Metall etc. Eine der Hauptunfallursachen ist das Arbeiten ohne oder mit ungeeigneter Schutzkleidung, wie Schutzhandschuhe ohne Stulpen, die Handgelenk und Unterarm ungeschützt lassen. Lesen Sie darum, wie Sie Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) gegen Schnitt- und Stichverletzungen – hier am Beispiel des Fleischerhandwerks – in 3 Schritten richtig auswählen und was Sie bei deren Benutzung beachten müssen.

1. Schritt: Die Gefährdungsbeurteilung

Zunächst müssen Sie alle Gefahren durch Stich- und Schnittverletzungen in Ihrem Betrieb sorgfältig ermitteln und bewerten. So schreibt es das Arbeitsschutzgesetz vor. Bei größeren Betrieben sollten Sie sich dabei unterschiedliche Bereiche getrennt vornehmen, im hier betrachteten Fall etwa die Fleischvorbereitung, die Wurstküche und den Verkaufsraum.

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